Die Pinzgauer Ziege stammt in ihrer Wildform von der Bezoarziege ab, es handelt sich um eine alteingesessene, am Fundort entstandene Rasse des Pinzgaus.
Die Heimat der Pinzgauer Ziege liegt im Salzburger Land, im Bereich um den Großglockner. Die Ziege wird außerdem im Kärntner Land sowie auch in Regionen von Niederösterreich und Tirol gehalten.
Der Bestand ging mit der Entwicklung des Tourismus in Österreich Anfang der 60er bis 80er Jahre drastisch zurück. Der österreichische VEGH (Verein zur Erhaltung gefährdeter Haustierrassen) ergriff 1988 die Initiative, suchte die letzten 26 Tiere und koordinierte deren Zucht. Heute ist der Bestand in Österreich wieder auf über 250 Tiere angewachsen. Es gibt auch vereinzelte Gruppen in Deutschland.
Die Pinzgauer Ziege ist eine gehörnte, mittelrahmige, besonders robuste, wider-standsfähige Gebirgsziege. Das Haarkleid ist kurz bis mittellang, kastanienbraun mit einem schwarzen Aalstrich, schwarzem Bauch und schwarzen Abzeichen am Kopf. Es treten auch hellere und langhaarige Typen auf. Die Hörner des Bockes sind säbelförmig und können bis 95 cm Länge erreichen. Ziegen tragen sichelförmige Hörner bis zu 55 cm Länge.
Ziegen: Widerristhöhe 70-80 cm, Gewicht 60-80 kg
Böcke: Widerristhöhe 70-80 cm, Gewicht 60-80 kg
Widerristhöhe 80-90 cm, Gewicht 80-100 kg
Sie wird als Fleischziege und Milchziege genutzt und eignet sich sehr gut in der Landschaftspflege. Es ist eine frühreife Rasse mit 1-2 Lämmer pro Jahr. Die Ablammung geht von Herbst bis ins Frühjahr. Die Milchleistung liegt bei 500-600 kg im Jahr mit hohem Eiweißgehalt. Die Lämmer erzielen eine tägliche Zunahme von ca. 190 bis 210 g/Tag.
Die Pinzgauer Ziege ist vom Aussterben bedroht. Das Zuchtziel sollte die Erhaltung dieser ursprünglichen Rasse sein.
BDZ – Mitgliederversammlung Nov. 2009